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Bääääm! Oder Ooohmmm?

  • Autorenbild: Annette Spiekermann
    Annette Spiekermann
  • 1. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit

Wann bin ich endlich gelassen erleuchtet?


Ich verdiene meine Brötchen als systemische Beraterin für Menschen an Hochschulen, Unis, Forschungseinrichtungen. Von den eher pragmatischen Nöten wie „Wie werde ich Herr:in der E-Mail-Flut?“ und „Wie halte ich 17 Bälle in der Luft?“ verschiebt sich der Fokus meist sehr rasch auf die Suche nach dem beruflichen Sinn, wie ich mein Leben gestalten will, wie ich herausfinde, was mir wirklich wichtig ist.


Eine wunderbare Tätigkeit und beglückend und bereichernd für mich, immer wieder, immer mehr. Dafür bin ich SO dankbar!


Und dazu gehört ein sehr schönes Bild von mir in meiner Rolle als Beraterin:

  • Gelassen

  • Reflektiert

  • Achtsam und bewusst

  • Souverän im Umgang mit den eigenen Wandel(Wechsel)jahren

  • Alles schon selbst erlebt, integriert und zum Besseren gewandelt

  • Zumindest leicht erleuchtet

  • Und gern mal ergriffen von meiner eigenen Großartigkeit.


Klingt lustig? Ist aber wahr.


So wäre ich gern 24/7. Mein wohlreflektiertes (!) Idealbild einer erfahrenen, kompetenten Beraterin. Und irgendwo glaube ich, dass das auch einige Klient:innen von mir erwarten. Schließlich sind die sozialen Medien voll davon…


Also „Dauer-Ooohm“ als Idealzustand! Fände ich wirklich toll (nicht nur mit Augenzwinkern!).


Aber: das bin ich halt (aktuell noch) nicht! Und am allerwenigsten seit den Wandeljahren, also dem spürbaren Start in die Perimenopause. Ja, es gibt die ruhigen, gelassenen, stimmigen und stillen Phasen, in denen ich ganz aus meinem Inneren heraus agieren kann – wunderbar!


Und es gibt das ganze Gegenteil: die lauten, fordernden, aufregenden und alles andere als abgeklärten „Bäääm“-Momente. Voller Lust und Energie und nicht unbedingt so ganz tief reflektiert. So gar nicht über den Dingen stehend – sondern mittendrin plantschend.


Und natürlich: alles zwischendrin, zwischen Bäääm und Oohhhmmm! Unspektakulär, normal, unauffällig und ok. Nicht-Insta-tauglich. Eher unsexy. Und zeitlich wohl am häufigsten der Fall…!


Meine wichtigste Erkenntnis aus dem Hin und Her zwischen dem „Idealbild“ und der Realität:  Das bin dann auch ICH. Mein Idealbild braucht eine Überarbeitung. Und die Ahnung: Mein Hin und Her ist eine wichtige Ressource für meine systemische Beratung. Nicht erst seit Einsetzen der Wandeljahre, aber seither auf jeden Fall. Der Auftrag dabei an mich selbst: bewusst wahrnehmen und mein Hin und Her annehmen. Nicht jede Laune dient der Selbstfindung und allzu viel Nabelschau braucht auch kein Mensch. Also Schluss für heute!


Auf die Erleuchtung freue ich mich trotzdem!



 
 
 

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