Die „Essentials“ für die Wandeljahre
- Annette Spiekermann

- 30. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
als Wegweiser durch die Wandeljahre
Wann immer sich etwas wandelt, fühle ich mich umso besser, je mehr Orientierung, Klarheit, Kenntnis ich von der Situation habe. Und Orientierung heißt für mich immer: Sicherheit. In einem gewissen Maß (!) die Kontrolle haben. Und sei es nur, dass ich weiß, was kommen könnte.
Darum ist für mich ein ganz wichtiges Element des guten Umgangs mit den Wandeljahren, mir klar zu sein, wo ich aktuell stehe, wo ich hin möchte, auch, was ich zurücklasse. Standortbestimmung, möglichst umfassend. Denn auch die Veränderungen der Wandeljahre sind umfassend.
Diese Standortbestimmung nenne ich meine Essentials. Es ist das, was mir JETZT wichtig ist in meinem Leben. Pragmatisch gesagt: die Essentials sind das, was ich mindestens einmal in JEDER Woche erleben möchte. Nicht unbedingt täglich – auch wenn das toll wäre. Aber in einer Woche sollen die auf jeden Fall mindestens einmal stattfinden, Raum finden, Platz haben, wichtig sein, im Fokus stehen.
Wie ich zu meinen Essentials komme? Sammeln! Über möglichst längere Zeit immer wieder zur Sammlung zurückkehren, ergänzen, durchdenken. Mit meinem Lebensmensch darüber reden. Ehrlich Tracken, um Wunsch und Lebensrealität abzugleichen.
Hier sind meine Essentials*:
Mit meinen Lebensmenschen im Austausch sein. Reden, lachen, mitdenken, Anteilnehmen an Partner, Familie, Freunde, Klient:innen. Präsent sein, mich ganz zeigen können, ganz bei ihnen sein. Bewusst diese Tiefe des Miteinanders spüren, auch mal die entspannte „Oberflächlichkeit“ der Vertrautheit genießen.
Meine Gesundheit und mein Wohlbefinden bewusst gestalten. Das ist konkret aktuell Krafttraining, <10‘000 Schritte am Tag, Yoga und gutes Essen auf der körperlichen Seite. Regelmäßig zu meiner Heilpraktikerin, genußvolle nachhaltige Schönheitspflege mit selbst entwickelter Kosmetik, einen wohltuenden Tagesrhythmus einhalten, z.B. Mittagsschlaf, wann immer machbar. Geht fast immer!
Raum für meinen göttlichen Kern. Das ist mein sehr persönlicher Begriff für die Überzeugung, dass ich und jede:r von uns einen Kern in uns tragen, der über unser rein menschliches Vermögen weit hinaus geht. Dem gebe ich Raum durch behutsames In-mich-hineinfühlen, Meditation, Reflexion, Inspiration durch Bücher, Blogs, etc. Das ist nichts, was ich mithilfe eines Termins in meinem Kalender einplane – aber unbedingt etwas, das mir spürbar fehlt, wenn es im Wochentrubel verschüttet wird.
Planen, gestalten, organisieren, lernen, erschaffen: Es macht mich einfach glücklich und befriedigt mich sehr, Dinge anzustoßen, zu durchdenken, zu planen, aber auch umzusetzen, zu begleiten, andere mitzunehmen. Da lauert das „Zuviel“ an jeder Ecke, da muss ich sehr sorgsam auf die verfügbare Energie achten – und dass genug für die anderen Essentials übrigbleibt. Meine Selbständigkeit, die Wandeljahre, meine Chöre sind solche Herzensprojekte.
Wie helfen mir meine Essentials im Umgang mit den Wandeljahren?
Ich gehe mit einem soliden Grundgefühl an Sicherheit durch die Wandeljahre. Und bei all der Unsicherheit durch körperliche, seelische Veränderungen, völlig unerwartete StimmungsTIEFS, belastenden Schlafstörungen und unplanbare, heftige Blutungen habe ich meine Essentials, um mich nicht ganz zu verlieren. Ich kann z.B. immer besser auch in akuten schwierigen Phasen meine Not anderen vertrauten Menschen vermitteln. Und ich kann versuchen, meine Essentials auch in diesen heftigen Phasen in Minischritten ein kleines bisschen umzusetzen.
Ja, ich fühle mich phasenweise komplett neben mir – und kann trotzdem mein Bullet Journal aufschlagen und meine Essentials anschauen. Sie sind da. Und damit bin ich auch da.
*Ich habe dafür aktuell keine wirklich stimmigen Oberbegriffe. Vielleicht kommen die noch…

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